Der weiche Stuhl


"Der weiche Stuhl" basiert auf der Grundidee des "heißen Stuhls". Diese im Rahmen der konfrontativen Pädagogik angewendete Methode dient dazu, "Täter" in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken und sie mit ihrem Verhalten zu konfrontieren.


Eine deutlichst abgeschwächte Methode ist der "weiche Stuhl". Er wird dann eingesetzt, wenn SchülerInnen oft durch unsoziales Verhalten auffallen und dabei andere Kinder ärgern, stören oder den Schulfrieden gefährden. Dabei funktioniert die Feedback-Methode in drei Schritten:



  • Eine Helfergruppe wird zusammengestellt: Aus Betroffenen und sozial engagierten SchülerInnen wird eine Gruppe zusammengestellt. Diese dient dem Pädagogen als Unterstützergruppe während des "weichen Stuhls". 

  • Der "weiche Stuhl": Der "Täter" wird bei einem Treffen in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Dabei werden an die Helfergruppe drei Fragerunden gestellt. Die erste Runde lautet: "Das stört mich an dir...", die zweite lautet: "Das wünsche ich mir von dir..." und die dritte: "Das mag ich an dir...". Die Anordnung dient dazu, dem "Täter" im Anschluss an die "Vorwürfe" ein positives Feedback zu geben. Danach wird die Gruppe gebeten, den Raum zu verlassen.

  • Einzelgespräch: Im Einzelgespräch sollen die Ergebnisse mit dem "Täter" reflektiert werden. Dabei soll das "positive Feedback" die Reflexion abschließen. 

Die Methode vertraut auf die Problemlösungskompetenz und Fähigkeit der Kinder, sich selbst, ihr Verhalten und das Verhalten anderer kompetent beurteilen zu können. Dabei vertraut sie auf den Grundsatz: "Kinder lernen mehr von Gleichaltrigen als von noch so guten Erwachsenen" (Prof. Dr. Peter Struck)