Schulsozialarbeit - Die drei Säulen

Bei der Erklärung, was Schulsozialarbeit eigentlich ist, stößt man gelegentlich an seine Grenzen, und jeder hat seine eigene Vorstellung von einem Sozialarbeiter und/oder einem Sozialpädagogen. Die einen assoziieren mit Sozialarbeit die "Schulermittler" und die "Super-Nanny" und erhalten so das Bild eines Berufes, der sich ausschließlich mit eskalierenden Problemlagen beschäftigt. Die anderen betonen den Betreuungsaspekt und denken an Wohngruppen oder Bewährungshelfer. Manch andere wiederum sehen in einem Sozialarbeiter den verständnisvollen Charakter, der den Kindern erlebnis- und lehrreiche Angebote bietet und ihnen als Ansprechpartner und Freund dient.


Das alles ist richtig, aber nicht alles. Denn so vielfältig wie die Kinder, die in ihrem Schulalltag begleitet und unterstützt werden sollen, zeigt sich auch die Gemengelage an Aufgaben, die sich an Schulsozialarbeit stellt. Fasst man das Aufgabenfeld zusammen, so ergeben sich die drei Pfeiler Prävention, Intervention und Netzwerkarbeit. Was sich im ersten Moment schwierig und "universitär" anhört, ist eigentlich ganz einfach: 

  • Prävention bedeutet, dass wir potentielle Probleme schon im vorhinein verhindern wollen. So führen wir zum Beispiel Verhaltenstrainings für Schulanfänger durch, um die Schüler und Schülerinnen an Regeln und den Umgang mit diesen zu gewöhnen, bevor diese übertreten werden und Ärger droht. Prävention kann auf vielfältige Art und Weise und hinsichtlich zahlreicher Themen wie Gewalt, Mobbing oder Sucht geleistet werden. Sie kann geleistet werden durch Workshops, Projekte, Angebote, Mitarbeit in Schulklassen und auf vielen anderen Wegen. 

  • Intervention bedeutet, dass wir in dem Moment, wo Probleme auftreten, helfend zur Seite stehen oder eingreifen. Das kann bedeuten, eine Familie zu unterstützen, eine schwierige Klasse zu begleiten oder Konflikte der Schüler mit diesen gemeinsam zu lösen. Hieraus ergibt sich schon, wer die Adressaten sind, die wir erreichen wollen. So stehen wir sowohl Eltern als auch Lehrern und Kindern beratend oder helfend zur Seite. 

  • Dementsprechend wichtig ist es, die Netzwerkarbeit voranzutreiben und den Dialog untereinander zu fördern. Wir gehen davon aus, dass Zusammenarbeit Entlastung und Hilfestellung für alle Beteiligten bedeutet. Fasst man Netzwerkarbeit nicht nur schulintern, so forcieren wir ebenfalls Kooperationen mit anderen Partnern, von denen beide Seiten profitieren. Daher nehmen wir an den Quartiersgesprächen mit unseren eigenen Ideen und Vorschlägen teil, um die Zusammenarbeit im Stadtteil weiter voranzutreiben oder kooperieren mit universitären Angeboten.


Über allem steht, dass die Schulsozialarbeit sich als "Anwalt des Kindes" begreift. Und daher in all seinen Handlungen, Angeboten und Projekten das Kind mit seinen Ressourcen und Fähigkeiten als Maßstab und Grundlage der eigenen Arbeit nimmt. 

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